Pressemitteilung Baukollegium - Punkteführerschein auf der Baustelle: mehr Bürokratie bedeutet nicht mehr Sicherheit

Das Baukollegium spricht sich gegen das Vorhaben der italienischen Arbeitsministerin Marina Calderone aus, einen „Punkteführerschein“ für Bauunternehmen einzuführen, mit dem Ziel, die Arbeitssicherheit auf den Baustellen zu erhöhen. 

„Das Erlangen dieses Führerscheins ist mit der Erfüllung verschiedenster bürokratischer Auflagen verbunden. Bereits heute gibt es zahlreiche Bestimmungen, die die Arbeitssicherheit auf Baustellen regeln. Grundlegend ist, dass diese eingehalten werden. Damit dies sichergestellt wird, sind regelmäßige Kontrollen absolut angebracht. Mehr Inspektoren einzustellen kann deshalb ein sinnvoller Ansatz sein“, so der Präsident des Baukollegiums, Michael Auer

„Weitere Auflagen erfüllen, noch mehr Dokumente ausfüllen – der Arbeitssicherheit ist damit nicht gedient. Vielmehr gilt es, die bestehenden Regeln einzuhalten und auch für mehr Bewusstsein zu sorgen. Dabei sind Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen aber auch die Bauherren gleichermaßen gefordert. Sicherheit kostet, aber das muss es uns allen wert sein. Die Sicherheitskosten müssen deshalb auch entsprechend in den Ausschreibungen vorgesehen werden“, ergänzt Geschäftsleiter Thomas Hasler

Das Baukollegium fordert nicht zuletzt auch deshalb bereits seit Jahren, auf die Qualität bei den Ausschreibungen zu setzen und nicht auf den günstigsten Preis. „Sollte allerdings wirklich ein Punkteführerschein kommen, so muss auf alle Fälle sichergestellt sein, dass bereits bestehende Qualifizierungen, wie z.B. die SOA-Qualifizierung, anerkannt werden“, betont Auer abschließend.