Pressemitteilung Baukollegium - Kompensationszahlungen für öffentliche Bauaufträge: Brückenfinanzierung einrichten, um Baustellen am Laufen zu halten

Mit dem sog. „Decreto Aiuti“ wurde das Anrecht auf Kompensationszahlungen aufgrund von Preissteigerungen für Auftragnehmer von öffentlichen Ausschreibungen geschaffen. „Diese Zusicherung hat es erlaubt, dass Unternehmen weiterarbeiten konnten und v.a. Großbaustellen weitergeführt wurden. Ansonsten wäre es für die Betriebe aufgrund der extrem gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise nicht mehr möglich gewesen, die Arbeiten weiterzuführen“, erklärt Michael Auer, Präsident des Baukollegiums einleitend.

Nun ist allerdings die Situation eingetreten, dass die den Unternehmen zustehenden Kompensationszahlungen durch die lokalen Vergabestellen vielfach noch nicht erfolgt sind. Grund dafür sind meist die noch ausstehenden Gelder aus dem staatlichen Fonds. „Vergabestellen, die nicht über genügend eigene Ressourcen zur Zahlung der Kompensationsansprüche verfügen, konnten bis zum 31.8.2022, für die zwischen dem 1.1.2022 und 31.7.2022 ausgeführten und abgerechneten Bauarbeiten, bei einem staatlichen Fond um einen Teil dieser Gelder ansuchen. Bisher wurde allerdings von diesem Fonds noch nichts ausbezahlt“, erklärt der Geschäftsleiter des Baukollegiums, Thomas Hasler. 

„Um den Unternehmen die ihnen zustehenden Gelder auszubezahlen und dadurch die Baustellen des Landes am Laufen zu halten, schlagen wir deshalb vor, dass das Land Südtirol Gebrauch von der Möglichkeit macht, einen sog. Zwischenfonds einzurichten. Dieser sollte, ähnlich einem Rotationsfond, in der Zwischenzeit die Gelder auszahlen, die er anschließend vom staatlichen Fonds wieder zurückbekommt“, fordert Auer. 

Den Vergabestellen bzw. dem Land Südtirol würden dadurch keine Mehrkosten entstehen, für die heimischen Bauunternehmen handelt es sich dabei aber um eine dringend notwendige Maßnahme, um die Liquidität sicherzustellen und ein Weiterarbeiten möglich zu machen. „Wir hoffen deshalb darauf, dass dieser Zwischenfonds bzw. die Brückenfinanzierung so rasch als möglich verwirklicht wird. Zum Wohle der lokalen Bauwirtschaft, aber auch der vielen Vergabestellen Südtirols“, so Auer.