Zahlreiche Themen beschäftigen derzeit die Bauunternehmen in Südtirol. Um diese den Südtiroler Parlamentariern und der Spitze des Dachverbandes der Bauwirtschaft ANCE zu erläutern, fuhr kürzlich der Generalrat des Baukollegiums nach Rom. 

Besonders die viel zu langsame Auszahlung der mit dem sog. Gesetzesdekret „Aiuti“ vorgesehenen Kompensationszahlungen stellt für die Unternehmen ein großes Problem dar. „Dadurch stehen die Unternehmen - trotz Zusicherung der Zahlung - erneut vor großen Liquiditätsproblemen“, so Präsident Michael Auer bei der Aussprache mit den Senatoren Meinhard Durnwalder, Julia Unterberger und Luigi Spagnolli sowie dem Kammerabgeordneten Dieter Steger.

Ein weiteres Thema, das vor allem für die Unternehmen in den alpinen Regionen von Bedeutung ist, ist der witterungsbedingten Lohnausgleich während der Wintermonate. „Das NISF/INPS zieht oftmals lediglich die Temperatur der nächsten Wetterstation als Kriterium heran und lässt dabei jedoch alle anderen Faktoren, wie beispielsweise Schneerückstände oder Eis, gefrorener Boden usw. sowie auch die Sicherheit auf der Baustelle außer Acht, welche grundsätzlich auch eine Genehmigung des Ansuchens um Lohnausgleich rechtfertigen würden “, erklärte Auer in Rom und ersuchte um die Unterstützung bei dieser Thematik.

Zur Sprache kam auch der italienische Aufbau- und Resilienzplan PNRR: dank dessen Gelder können italienweit zahlreiche Projekte angestoßen und das Land zukunftsfit gemacht werden. „Allerdings läuft die Umsetzung des PNRR schleppend und es besteht die reale Gefahr, dass die Projekte bis 2026 nicht verwirklicht werden. Dadurch steht auch die diesbezügliche Finanzierung auf unsicheren Füßen“, unterstrich Auer. ANCE macht auf verschiedenen Ebenen Druck, um die Umsetzung zu beschleunigen. Die Parlamentarier unterstrichen, dass es diese große Chance unbedingt zu nutzen gilt.

Gemeinsam mit den Parlamentariern sowie der ANCE wurde vereinbart im engen Austausch zu bleiben, um Lösungen und Antworten für die Probleme zu finden.